Zum ersten Mal fand ein Heimspiel nicht in der gewohnten Sporthalle am Bockhorster Weg statt. Aufgrund einer defekten Korbanlage musste man ins Vincent Lübeck Gymnasium ausweichen, wo sonst nur die Regionalligabasketballer des VfL Stade spielen. Als Vorprogramm sorgten die zweite Herrenmannschaft allerdings genauso für Spannung wie dann die ersten beim anschließenden Spitzenspiel.
Nach einem ordentlichen ersten Viertel, welches man knapp mit 19:22 verlor, lief im weiteren Verlauf der Partie offensiv nicht mehr viel zusammen. In der Verteidigung fand man, abgesehen von den
letzten vier Spielminuten auch keinen Zugriff auf den Gegner. Vor allem die Umstellung auf Presse und Zonenverteidigung brachte nicht den gewünschten Erfolg. Es wurden einfache Rotationen
verschlafen und Würfe von außen nicht aggressiv genug gestört. So lagen die Stader zur Halbzeit mit 31:41 hinten.
Nach der Pause ging es unverändert weiter. Nachlässigkeiten in der Verteidigung und überhastete Wurfauswahl führten dazu, dass man den Abstand nur minimal verkürzen konnte. Mit einem
46:53-Rückstand ging es in den finalen Abschnitt.
Nach zwei erfolgreich verwandelten Freiwürfen durch Steve Göde sah es aus als könnte man das Spiel noch einmal kippen. Leider hatte Georgsmarienhütte etwas dagegen und konterte mit einem
0:9-Lauf, sodass die Hausherren fünf Minuten vor Ende mit 48:62 hinten lagen.
Was letztendlich den Ausschlag dafür gegeben hat, dass sich die Stader nun doch noch darauf besannen endlich konzentriert Basketball zu spielen weiß man nicht. Aber aufeinmal stand die
Verteidigung eng und aggressiv an den Gegenspielern und ließ nur noch zwei weitere Punkte der Gäste zu. Im Angriff fand man endlich wieder den Weg zum Korb und konnte durch einfache Abschlüsse
Punkt um Punkt aufholen.
40 Sekunden vor Schluss brachte Topscorer Sergej König (20 Punkte/3 Dreier) seine Mannschaft auf 62:64 heran. Im Gegenzug schafften es die Gäste nicht den Ball im Korb unterzubringen. Stade hatte
nun den letzten Angriff.
Bei noch sechs Sekunden Spielzeit bekam man nach einem Foul den Einwurf zugesprochen. Trainer Jan-Christian Both nahm eine Auszeit um den entscheidenden Spielzug zu erläutern. „Eigentlich wollte
ich einen einfachen Korbleger zur Verlängerung“, sagte Trainer Both nach dem Spiel, „aber einen Dreier zum Sieg mit der Schlusssirene nehme ich auch gerne mit.“ Sergej König verwandelte
nervenstark in letzter Sekunde einen Drei-Punkte-Wurf zum laut umjubelten 65:64-Sieg.
Weitere Punkte: Krohn 8; Wagner 2; Enders 2; Hackland 6; Göde 13; Seidel 4; Domes; Ludwig 6; Struwe 2; Huynh 2; Budde.
28. November 2016 – jcb