Überragender Beginn, überragendes Ende

Am 16. Spieltag der Oberliga West hieß es für die Basketballer der 2. Herren die Bockhorster Arena gegen den aktuellen Drittplatzierten aus Ofenerdiek zu verteidigen. Dabei standen die Vorzeichen für dieses Unterfangen denkbar ungünstig. Coach Jan Christian Both war mit dem Damenteam offiziell auf Auswärtsfahrt in Göttingen, auch wenn hinter den Kulissen spekuliert wird, dass anlässlich seines 30. Geburtstags das obligatorische Fegen nahe der Heimat erträglicher ausfallen wird als in Stade, sodass seine Flucht in die Ferne auf Verständnis traf. Hinzu kam, dass wegen parallelen Jugendspielen der Kader auf eine kleine, aber erfahrene Rumpftruppe zusammengeschrumpft war. Nichtsdestotrotz war man sich vor dem Spiel einig dem Coach ein entsprechendes Geschenk zu machen und was wäre da schöner als ein Heimsieg?

Mit 37 Punkten (5 Dreier) ragte Christian Möller aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung heraus. (Foto: Fromme)
Mit 37 Punkten (5 Dreier) ragte Christian Möller aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung heraus. (Foto: Fromme)

Aus dem Hinspiel in dem man lange mithalten konnte aber schlussendlich leider verlor, war bekannt, dass Ofenerdiek durchaus Probleme hatte, von jenseits der 3-Punkte-Linie zu treffen, sodass die Taktik für dieses Spiel auf der Hand lag. Die in den letzten Wochen einstudierte und erprobte 3-2-Zone wurde das ganze Spiel zum Einsatz gebracht. Direkt im ersten Viertel konnte diese ihre Zuverlässigkeit unter Beweis stellen. Mit lediglich 4 gegnerischen Punkten in den ersten 10 Minuten zeigte die Mannschaft die Beste Defensivleistung der bisherigen Saison. Dass auf der eigenen Seite nur 18 Punkte aus den zahlreichen Ballgewinnen erzielt werden konnten, lag an vielen ungenutzten und überhastet abgeschlossenen Schnellangriffen, die leider nicht ihr Ziel fanden. Zu Beginn des zweiten Viertels kamen die Gäste aus Ofenerdiek besser ins Spiel und konnten sich auch in der Offensive besser durchsetzen. Trotzdem konnte die Stader Mannschaft auch hier mithalten und gab das Viertel lediglich mit einem Punkt verloren, um mit einem Spielstand von 37:24 in die Halbzeit zu gehen.

 

In der Halbzeitpause wurde mehrmals ermahnt, dass dritte Viertel konzentriert anzugehen und nicht wie in vielen Spielen zuvor den Beginn der 2. Hälfte zu verschlafen und so wurde die gesamte Pause über intensiv angelaufen. Dass aber auch bei Ofenerdiek Klärungsbedarf vorlag, war daran zu erkennen, dass 13 der 15 Halbzeitminuten in der Kabine verbracht wurden, um eine Taktik gegen die Stader Zone zu erarbeiten. Dies schien auch seine Wirkung zu zeigen, denn der herausgearbeitete Vorsprung der Stader schmolz in den ersten Minuten kontinuierlich dahin. Die Box-And-One-Zone gegen Sergej König ließ das Angriffsspiel der Stader zusehends erlahmen. Viele einfache Korbaktionen fanden zudem zu diesem Zeitpunkt nicht ihr Ziel. Anders als zuletzt ließ sich die Mannschaft allerdings nicht komplett aus der Ruhe bringen und konnte sich mit einer 7 Punkte-Führung in das Schlussviertel retten.

 

Mit dem 83:61-Erfolg festigen unsere Oberliga-Aufsteiger Tabellenplatz sieben. Das letzte (Heim-)Spiel der Saison findet am 13. März um 16 Uhr in der Bockhorster Arena statt.
Mit dem 83:61-Erfolg festigen unsere Oberliga-Aufsteiger Tabellenplatz sieben. Das letzte (Heim-)Spiel der Saison findet am 13. März um 16 Uhr in der Bockhorster Arena statt.

Da die Box-And-One-Zone mit viel Rotation und gutem Passspiel letztendlich ausgespielt werden konnte, verteidigte Ofenerdiek mit einer äußerst aggressiven Manndeckung. Daraus resultierten allerdings auch diverse Foulspiele, welche für zusätzlichen Unmut bei den Gästen und in diversen technischen Fouls resultierte. Zusammen mit vielen gelungenen (Einzel-)Aktionen auf allen Positionen, sicheren Treffen von der 3-Punkte-Linie und den zugestandenen Freiwürfen von den technischen Fouls konnte das letzte Viertel deutlich gewonnen werden, sodass am Ende ein völlig verdienter 83:61 Erfolg für die Stader zu Buche stand.

 

Besonders lobenswert in dieser Party war die großartige, mannschaftliche Geschlossenheit, die auch ohne Coach Both hervorragend funktionierte und wo mit viel Kampf unter den Brettern, von Juri Ludwig, Philipp Krohn, Daniel Kost und Philip Diers viele wichtige Rebounds gesichert werden konnte. Ebenso führte die aggressive Verteidigung in der ersten Reihe von An Huynh und Lennart Sierwald zu zahlreichen Steals, welche zu erfolgreichen Tempogegenstößen genutzt wurden. Mit dieser Verteidigung und aufbauend auf dieser Leistung wird der VfL für den Rest der Saison noch viel Spaß haben!

 

VfL-Spieler: Krohn (10 Punkte), Sierwald (2), Möller (37/5 Dreier), Kost (4), Diers (7/1), Ludwig (1), König (17/3), Huynh (5/1)

29. Februar 2016 – möl