Niemals nicht am Ball – Stades Korbjäger im Lockdown

Ausgabe 6 mit Noah Kagiso Batsile

Der Ballsport hat Noah Kagiso Batsile schon früh fasziniert. Im Alter von zehn Jahren ist er in der Fußball-, Handball- und Basketballabteilung des VfL Stade gleichzeitig aktiv und kriegt dank seiner ebenfalls sportverrückten Eltern die Wochen mit zahlreichen Trainingseinheiten und mehreren Spielen am Wochenende unter einen Hut. Aufgrund seiner Größe von mittlerweile 2,03 Metern war jedoch schnell klar, wohin der Weg langfristig gehen würde. Mittlerweile ist Noah neben dem VfL Stade auch im Landeskader des NBV und beim Kooperationspartner der Basketball-Abteilung, den Hamburg Sharks, in der Jugend-Basketball-Bundesliga aktiv.

 

Was den talentierten 14-Jährigen im Lockdown bewegt, woran man ihn neben seiner Physis auf dem Spielfeld erkennt und was seine Ziele für die Zukunft sind erfahrt ihr in unserem heutigen Interview von und mit unserer „rasenden Reporterin“ Carla Fromme.

Noah, wie geht es dir gerade?

 

Mir geht es gut, ich kann mich trotz des Lockdowns eigentlich wenig beklagen.

 

Wenn nicht die letzten knapp fünf Monate Lockdown gewesen wäre, in welchen Teams wärst du in dieser Saison aktiv gewesen?

 

In der U16 beim VfL Stade, im Landeskader beim NBV und in der JBBL bei den Hamburg Sharks.

 

Wow, straffes Programm, aber das bist du ja gewohnt. Wie ich hörte, spieltest du nicht schon immer Basketball?

 

Ja, genau. Angefangen habe ich mit Fußball, dann kam Handball dazu und irgendwann hat Manu (Anm. d. Red.: Manuel Reiter, Sportlehrer am VLG und Basketball-Trainer beim VfL) mich über die Basketball-AG am VLG auch vom Basketball überzeugt. Eine Zeit lang habe ich dann alle drei Sportarten gleichzeitig betrieben, bin beim Basketball aber immer besser geworden und letztlich dort geblieben.

 

Der Sport bestimmt also schon länger dein Leben. Liegt das bei euch in der Familie?

 

Ja, auf jeden Fall. Meine Eltern haben mich da sehr geprägt. Mein Vater ist Fußballer und meine Mutter Handballerin. Jetzt könnte man denken, dass ich wegen ihnen mal mit Fußball und Handball angefangen habe, das war aber gar nicht so. Sie haben mich immer frei entscheiden lassen und mich in allem unterstützt. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar.

 

Gibt es noch weitere Personen, zu denen du aufschaust? Hast du Vorbilder?

 

Eines meiner basketballerischen Vorbilder ist Joel Embiid, der sich ja leider gerade verletzt hat, insgesamt aber eine überragende Saison spielt. Ansonsten aber auch unsere ersten Herrenspieler.

 

Seit Anfang März dürfen alle bis 14-Jährigen endlich wieder draußen mit ihren Teams trainieren. In wenigen Wochen wirst du „leider“ 15. Wie waren die ersten gemeinsamen Einheiten und was steht aufgrund deines Geburtstages bald wieder auf deinem Trainingsplan?

 

Wir haben uns alle mega gefreut und versuchen so viele Einheiten wie möglich mitzunehmen solange wir noch unter 15 sind. Es ist einfach super wieder im Team zu trainieren und endlich mal wieder zu zocken. Joar und in ein paar Wochen steht dann wieder der Lockdown-Trainingsplan auf dem Programm, also Online-Training für Kraft und Athletik und wenn ich mich motivieren kann auch Laufen gehen.

 

Du hast das Thema Motivation angesprochen. Was motiviert dich in diesen Tagen?

 

Mich motiviert der Gedanke, dass wenn es irgendwann in die Halle zurückgeht, ich auch weiterhin fit und nicht völlig eingerostet sein will.

 

Gibt es ein Markenzeichen, an dem man Noah Batsile auf dem Spielfeld erkennt? Hast du zum Beispiel so etwas wie einen Go-To-Move?

 

Ja, ich glaube schon. Hook-Shots in der Zone. Am liebsten nach einem Fake, wenn man den Gegenspieler schön hat fliegen lassen.

 

Hast du mit dem Move schon einmal ein Spiel entschieden?

 

Nee, das noch nicht, aber ich erinnere mich an einen Buzzer-Beater-Dreier gegen Lesum, den ich in der U14 mit Brett (lacht) zur zweiten Verlängerung reingeworfen habe. Am Ende haben wir das Spiel noch als Team gewonnen, das war schon cool.

 

Was ist deiner Meinung nach das Wichtigste in einer Mannschaft?

 

Ich würde sagen, dass die Chemie stimmt. Man muss eine geschlossene Einheit sein und Spaß auf dem Feld haben. Dann kommt der Rest auch von alleine.

 

Wie würdest du für dich „den Rest“ definieren? Hast du bestimmte Ziele, auf die du hinarbeitest?

 

Mein sportliches Ziel ist auf jeden Fall, dass ich irgendwann mindestens in der 1. Regionalliga mitspielen kann. Ansonsten würde ich sagen, einfach gesund zu bleiben.

Zum Abschluss machen wir noch eine Art Schnellfragerunde. Ich nenne einen Begriff oder ein paar Wörter und du sagst das, was dir als erstes dazu einfällt.

 

Auch wenn endlich Frühling ist: Joggen im Winter

 

Nein. (lacht)

 

Basketball

 

Toll.

 

Training

 

Anstrengend.

 

Streetball

 

Verfolge ich nicht wirklich.

 

Team

 

Gute Chemistry!

 

Freunde


Sachen unternehmen.

 

Freiheit

 

Ich bin frei.

 

Kritik

 

Kritik ist gut.

 

Ich bin ...

 

groß! (lacht)

 

Ich bin nicht ...

 

feinmotorisch. (lacht)

 

Lieblingsessen?

 

Spinat.

 

Lieblingsfarbe?

 

Gelb.

 

Dreier oder Dunk?

 

Dreier!

 

20 Punkte auf dem Konto oder Teamwin?

 

Teamwin.

28. März 2021 – jfm

Fotos und Interview von Carla Fromme