Jubel zum Saisonabschluss

Kooperation zwischen VfL Stade und TSV Lamstedt wird fortgeführt

Es war der erhoffte deutliche Sieg zum Saisonabschluss. Nach acht Monaten mit drei bis vier Trainingseinheiten pro Woche belohnten sich die U16-Basketballerinnen des VfL Stade am letzten Spieltag der Landesliga mit einem 68:35-Erfolg über Eintracht Braunschweig. Im Hinspiel hauchdünn mit einem Korb Differenz verloren, gelang nun eine überzeugende Revanche.

Die beiden Lamstedterinnen Annika Schuth (Nr. 10) und Vanessa Lange (4) legten zum Abschied noch einmal ein starkes Spiel hin. Schuth hatte die Lufthoheit unter den Körben und Lange wurde mit 17 Punkten Topscorerin des Spiels. (Foto: Fröhlich)
Die beiden Lamstedterinnen Annika Schuth (Nr. 10) und Vanessa Lange (4) legten zum Abschied noch einmal ein starkes Spiel hin. Schuth hatte die Lufthoheit unter den Körben und Lange wurde mit 17 Punkten Topscorerin des Spiels. (Foto: Fröhlich)

Insgesamt 96 Mannschaftstrainingseinheiten seit August 2018 liegen hinter den VfL-Mädchen. Während in den letzten Spielen erste Ermüdungserscheinungen zu spüren waren, warfen die jungen Korbjägerinnen zum Saisonabschluss noch einmal alles in die Waagschale, um den direkten Vergleich gegen den Bundesliga-Nachwuchs aus Braunschweig zu gewinnen und immerhin Platz 6 in der höchsten niedersächsischen Spielklasse zu verteidigen.

 

Nach nervösem Abtasten, holten sich die VfL'erinnen ab der dritten Spielminute das nötige  Selbstbewusstsein. Viola Ehlbeck traf einen Mitteldistanz-Wurf, Anik Schägner und Jule Keck zogen mutig zum Korb und die erst zwolfjährige Lotte Nachbar komplettierte den 8:0-Lauf der Staderinnen ebenfalls mit einem Korbleger. Die Defensive stand sicher und ließ nur sieben Braunschweiger Punkte zu. Beim Stand von 14:7 ging es in die erste Viertelpause.

 

Im zweiten Spielabschnitt durften die rund 30 Zuschauer in der „Bockhorster Arena“ ansehnliche Spielzüge im Positionsangriff bestaunen, leider konnten die Staderinnen diese aber zu selten in Korberfolge ummünzen. Folge: Die Gäste kamen ins Laufen und erzielten durch schnelles Umschaltspiel insgesamt 16 Punkte. Doch Vanessa Lange erkannte, dass, um im Spiel zu bleiben, in der Offensive nun andere Lösungen gefunden werden müssten und übernahm Verantwortung. Die pfeilschnelle 13-Jährige erzielte innerhalb von fünf Minuten vier Fastbreak-Korbleger und rettete ihrer Mannschaft mit einer Energieleistung eine 27:23-Führung in die Halbzeit.

 

In der Kabine waren sich alle Blau-weißen einig, dass es heute keinen Zweifel über den Sieg geben und man der Eintracht keine Geschenke machen würde. „Dass Braunschweig plötzlich wieder so nah dran war, lag einzig und allein daran, dass wir uns im Halbfeldangriff selber nicht belohnt haben“, sagt Trainer Justin Moradi, „erfreulicherweise haben wir ab dem dritten Viertel dann aber damit angefangen.“

 

Und tatsächlich, die Stader Mädchen spielten eine berauschende zweite Halbzeit. Von Minute 24 bis 38 gab es einen sensationellen 33:1-Lauf, der die Eintracht brach und dem VfL eine 62:28-Führung bescherte. „Das war bärenstark. Wir haben viele schnelle und mutige Entscheidungen im Fastbreak getroffen und im Halbfeldangriff überzeugende Lösungen generiert“, so Moradi, der sich insbesondere auch darüber freute, dass alle Spielerinnen ihren Anteil am Sieg hatten. „Wir haben viel durchgewechselt und dennoch nie unseren Rhythmus verloren, jede Spielerin wusste was zu tun war.“

 

Zwei Minuten vor Schluss bot sich dann auch noch die Gelegenheit U14-Spielerin Mia Ernst und Trainingsspielerin Pia Brakel Spielzeit zu geben, wobei Ernst den letzten und laut umjubelten Korb zum 68:35 für den VfL erzielen konnte.

 

Für die Staderinnen geht es nach einem intensiven Landesliga-Jahr, das mit vier Siegen aus vierzehn Spielen, und vielen knappen Niederlagen gegen etablierte Teams, auf Platz sechs beendet wird, nun in die verdiente Osterpause. Danach starten die ersten Vorbereitungen auf die kommende Saison, in der die Mädchen dann als U18 und neu gegründete Damen-Mannschaft im Bezirk antreten werden.

 

Abschied nehmen muss der VfL von den beiden talentierten Lamstedterinnen des 2005er-Jahrgangs, Annika Schuth und Vanessa Lange, die in 2019/20 in ihrem Heimatverein TSV Lamstedt eine U16-Landesligamannschaft vorfinden und dort auf Korbjagd gehen werden. Die Kooperation der beiden Vereine wird aber fortgeführt.

 

Damit sich die Staderinnen Anik Schägner, Jana Roth, Selina Schmelzer (alle 2004) und Lotte Nachbar (2006) weiterhin in der Landesliga auf höchstem Niveau messen können, dürfen sie sich neben ihren Mannschaften beim VfL, der Landesligamannschaft vom TSV Lamstedt anschließen. Gleichzeitig bekommen die drei Lamstedterinnen Celina Schneehuber, Elisa Bergner und Malin Klüssendorf (alle 2006), die Gelegenheit beim VfL Stade mit der U14 I weiter in der Landesliga auf Korbjagd zu gehen.

 

Stades Jugendwart Justin Moradi und Lamstedts Abteilungsleiter Marco Willud freuen sich über die Unterstützung in beide Richtungen und sind überzeugt, dass die Zusammenarbeit beider Vereine den Mädchenbasketball im Bezirk Lüneburg weiter voranbringen wird.

 

Die Statistik zum Spiel

 

Spielverlauf (Viertelergebnisse): 1. Viertel 14:7 (14:7), 2. Viertel 27:23 (13:16), 3. Viertel 44:27 (17:4), 4. Viertel 68:35 (24:8)

 

VfL-Spielerinnen (Punkte): Brakel, von der Decken (10), Ehlbeck (8), Ernst (2), Keck (10), Lange (17), Nachbar (7), Schägner (2), Schuth (4), Thalinger (2), Witt (6)

Fotos von Carla Fromme

31. März 2019 – jfm