Yettra Specks düpiert die Hünen

Die Basketballer des VfL Stade haben sich gegen die WSG Königs Wusterhausen für die Hinspielpleite revanchiert und das Rückspiel vor eigenem Publikum mit 87:69 gewonnen. Der Amerikaner Yettra Specks präsentierte sich dabei in allerbester Spiellaune.

Yettra Specks setzt sich gegen Alexander Toyin Giese (links) und Nico Drägert durch. Drägert ist 30 Zentimeter größer als Specks. (Foto: Berlin)
Yettra Specks setzt sich gegen Alexander Toyin Giese (links) und Nico Drägert durch. Drägert ist 30 Zentimeter größer als Specks. (Foto: Berlin)

Der mit nur 1,78 Meter Kleinste im Kader des Regionalligisten zeigte keinen Respekt vor den bis zu 30 Zentimeter größeren Hünen aus Königs Wusterhausen. Specks setzte seine ganze Athletik ein gegen die Kraftprotze und spielte sie mit seinen schnellen und dynamischen Bewegungen schwindelig. Selbst direkt unter dem Korb gewann der Amerikaner die Duelle. Aus der Fernwurfzone traf er bei fünf von neun Versuchen.

„Für das erste Spiel nach Weihnachten war das eine ordentliche Vorstellung“, sagt VfL-Trainer Paul Larysz, der all seinen Akteuren Spielanteile gab. Bis auf Kristoffer von der Ohe, der in dieser Woche aber krankheitsbedingt kaum trainieren konnte, trugen sich alle Spieler in die Punkteliste ein. „Nur in einer kurzen Phase hat uns Königs Wusterhausen über seine Aggressivität den Schneid abgekauft“, sagt Larysz. Die Phase wehrte aber nur kurz. Die Stader packten ebenfalls härter zu. Die Schiedsrichter ließen viel durchgehen.

Im ersten Viertel fehlte den Gastgebern zunächst die Treffsicherheit. Nach einer starken Rebound-Arbeit in der Offensive durch Oscar Andres und Richard Fröhlich versenkte Janis Stielow seinen ersten Dreier zum 11:6 in der vierten Minute. Der VfL erspielte sich nach sieben Minuten einen Acht-Punkte-Vorsprung, verlor vor der ersten Pause aber den Faden. Der Vorsprung schmolz auf 18:17.

Kurz vor Ende des zweiten Viertels erlebten die 300 Fans in der VLG-Halle die von Larysz angesprochene Schwächephase. Beim Stand von 32:35 übernahmen Philipp Sausmikat, Stielow und Specks Verantwortung. Mit ruhigem Händchen markierten die Drei elf Punkte in Serie. Das Publikum honorierte die plötzliche Leistungsexplosion mit stehenden Ovationen.

Das dritte Viertel gehörte dem VfL. Königs Wusterhausen reagierte überfordert auf die Wucht von Oscar Andres und die Treffsicherheit von Specks. Selbst die auf dem Ring tanzenden Bälle fielen jetzt rein. Einer der Höhepunkte des dritten Durchgangs war der Korberfolg von Lukas Maciejewski, der nach seiner Verletzungspause erstmals wieder spielte. Tom Lipke agierte bei seinem Comeback naturgemäß noch nicht auf dem höchsten Niveau. Lipke kann in der Rückrunde aber noch zu einem spielentscheidenden Faktor werden. Der VfL verwaltete den hohen Vorsprung im letzten Viertel. Paul Larysz gab Reservisten wie Oskar Bromberg und Leon Rosenstein Spielanteile.

In der Stader Wurfquote ist noch eine Menge Luft nach oben, 44 Prozent sind kein berauschender Wert. Von der Dreierlinie trafen die Stader zehn Würfe bei 33 Versuchen. Mehr als ein Viertel der Zähler verbuchte der VfL nach Ballverlusten des Gegners und schnellen Gegenangriffen. Das spricht für eine starke Defensivleistung. „Wir müssen noch konstanter werden“, sagt Paul Larysz.

Der Trainer und die Lenkungsgruppe des Vereins basteln bereits am Kader der kommenden Saison. „Wir wollen einen großen Teil der Spieler halten“, sagt Larysz. Details nannte der Coach noch nicht.


Die Statistik

VfL Stade: Lipke 2, Andres 11, Specks 28/5 Dreier, von der Ohe, Stielow 20/3, Maciejewski 2, Rosenstein 1, Fröhlich 10, Bromberg 1, Ruppert 4, Sausmikat 8/2

Spielverlauf: 18:17 (1. Viertel), 47:38 (Halbzeit), 68:51 (3. Viertel), 87:69 (Endstand)

Zuschauer: 300

Nächstes Spiel: Rasta Vechta II – VfL Stade (Samstag, 13. Januar, 15 Uhr)

9. Januar 2018

Quelle: Stader Tageblatt
Autor: Daniel Berlin