Nervenschlacht gegen Hannover

Die gut 250 Basketballfans in der Sporthalle des Vincent-Lübeck-Gymnasiums erlebten ein spannungsgeladenes Erstregionalligamatch zwischen dem VfL Stade und den MTB Baskets Hannover SC Langenhagen, in dem der VfL am Ende mit 86:83 die Oberhand behielt.

Janis Stielow überzeugte mit 28 Punkten. (Foto: Borchers)
Janis Stielow überzeugte mit 28 Punkten. (Foto: Borchers)

Ein trauriger Anlass bot den Auftakt des Spiels in der VLG-Halle. In der Vorwoche wurde völlig unerwartet der beliebte und in vielen Bereichen im VfL Stade und im Stader Sportbetrieb engagierte Wolfgang von der Wehl aus dem Leben gerissen. Mit einer Schweigeminute gedachten die Spieler und Zuschauer dem Verstorbenen.

Irgendwie schrammten die Stader Basketballer zunächst knapp an der Sensation und dann an einer Blamage vorbei. Die Gäste aus der Landeshauptstadt schienen im ersten Viertel noch mit den Strapazen der Anreise zu kämpfen. Die Zuschauer staunten nicht schlecht, als die Hausherren gleich mit 18:6 in ihre höchste Führung des Tages erreichten am Ende des ersten Viertels mit 23:12 führten.

Dann allerdings ließ die Spielqualität des VfL deutlich nach. Die Viertel zwei und drei endeten 12:25 und 18:26. Das Spiel lief aus Stader Sicht völlig aus dem Ruder. Ende des dritten Durchgangs lagen die Hannoveraner mit neun Punkten und zur Hälfte des vierten Viertels immer noch mit fünf Punkten in Führung.

Die Fans verwandelten die VLG-Halle im letzten Viertel in eine „VLG-Hölle“. Bei Ertönen der Schlusssirene war der Jubel entsprechend groß. (Foto: Elsen)
Die Fans verwandelten die VLG-Halle im letzten Viertel in eine „VLG-Hölle“. Bei Ertönen der Schlusssirene war der Jubel entsprechend groß. (Foto: Elsen)

Fans peitschen Team nach vorne

Der Trainer hatte im Vorfeld auch die Fans als zusätzlichen Aktiven gefordert. Und die kamen dem Wunsch in den entscheidenden letzten Minuten lautstark nach und peitschten ihre Mannschaft nach vorn. „Das hat es lange nicht gegeben“, freute sich Sönke Bergmann vom Teammanagement.

Kurz vor der Halbzeit wirkten zwei Dreier von Janis Stielow, der an diesem Tag 28 Punkte für sich verbuchte, wie eine Initialzündung zur Aufholjagt. Doch erst in den Schlussminuten sollte sich die Schlussoffensive auszahlen.
In der Vorschlussminute brachte Francesc Iturria seine Jungs mit einem Dreier zum 80:78 und erneut Janis Stielow nach dem Ausgleich der Gäste auf 82:80. Spielmacher Ituria machte am Ende nach erneuter Annäherung der Hannoveraner zum 84:83 knapp zweieinhalb Sekunden vor der Schlusssirene mit zwei Freiwürfen den Sack zu.

Trainer Joan Rallo Fernández ließ am Spielfeldrand mindestens ebenso viel Schweiß wie seine Mannschaft auf dem Feld. „Ein ungeheuer schwieriges Spiel. Meine Jungs waren Super und haben bis zuletzt an den Sieg geglaubt, noch mehr als ich und vermutlich die meisten Zuschauer“.

Die Statistik

Spielverlauf: 1. Viertel 23:12 – 2. Viertel 35:37 – 3. Viertel 53:62 – 4. Viertel 86:83


VfL-Spieler (Punkte/Dreier): Lipke, Andres (17/2), Iturria (17/1), von der Ohe (4), Stielow (28/3), Hübner, Fröhlich (3), Panares, Ruppert (6/1), McCarter (11/2)


Nächstes Spiel: Alba Berlin - VfL Stade (Samstag, 20. Oktober, 15 Uhr)

14. Oktober 2018

Quelle: Stader Tageblatt

Autor: Manfred Borchers