Am Samstag stand das Topspiel der Landesliga U16 Ost an. Der Gegner war niemand Geringeres als die Eisbären aus Bremerhaven, welche zahlreiche Jugendbundesligaspieler in ihren Reihen haben. Das Hinspiel in Bremerhaven wurde mit 33 Punkten Unterschied verloren und dem entsprechend rechnete man sich nur Außenseiterchancen zu. Doch es kam alles anders. Das Team von Trainer Christopher Reitmann gewann sensationell 92:56, feiert die Meisterschaft der Landesliga Ost und fährt zum Landesturnier.

Vor mehr als 50 Zuschauern legte das Team aber wie die Feuerwehr los und gewann das erste Viertel mit 30:7. Man merkte den Bremerhavenern an, dass zwei ihrer besten Spieler nicht mit nach Stade gefahren waren und neben dem Gastteam staunte auch der Stader Coach Christopher Reitmann nicht schlecht, wie fokussiert, diszipliniert und leidenschaftlich sein Team agierte.

Mit einem 48:21 ging man in die Pause. In der Halbzeitansprache wurde dem Trainer dann bewusst, dass man mit so einer starken Leistung sogar den direkten Vergleich für sich entscheiden könnte und deshalb motivierte er sein Team noch einmal, das hervorragende Level zu halten.

Auch den Eisbären wurde klar, dass ihnen drohte, nicht nur das Spiel, sondern die Meisterschaft zu verlieren und so entwickelte sich nach der Pause ein spektakulärer Schlagabtausch. Die Stader erkannten, dass sie noch eine Schippe drauflegen mussten und machten dies auch. In der Verteidigung setzte jeder sich mit Hingabe ein und in der Offense trafen die Spieler die meiste Zeit gute Entscheidungen. Besonders eindrucksvoll war dabei die Tatsache, wie geschlossen das Team auftrat und jeder Verantwortung übernahm. Am Ende sollten sechs Spieler zweistellig scoren. 

Da inzwischen jeder in der Bockhorster Arena wusste, dass es darum ging das Spiel mit 34 Punkten Differenz zu gewinnen, entwickelte sich eine mit Spannung geladene Partie. Das vierte Viertel war dann so spannend und atemberaubend wie es nur Basketball sein kann.

Eine Minute vor Ende lag Stade „nur“ mit 30 Punkten in Front, bis Lennart Moje einen eiskalten Dreier versenkte. Die Halle tobte. 89:56, es stand also Null zu Null. Aufgrund der Regel, dass bei Punktgleichheit die Auswärtspunkte stärker gewichtet sind, brauchte Stade leider 34 Punkte mehr als Bremerhaven. Die letzten Sekunden blieben also weiterhin ebenso hektisch wie spannend. 

Nach einem Turnover der Eisbären hatte Stade mit noch drei Sekunden auf der Uhr einen Einwurf in der gegnerischen Hälfte. Der Coach malte in der Auszeit davor noch ein Play auf, das zunächst völlig schieflief, aber irgendwie bekam Benedikt Vollmers unter dem Korb den Ball und verwandelte mit dem Ertönen des Buzzers die benötigten Punkte zur Meisterschaft.Keinen hielt es mehr auf seinen Sitzen und alle Stader stürmten jubelnd auf das Feld. Die Bockhorster Halle stand Kopf.

Nach diesem tollen Erfolg fährt das Team nun mit breiter Brust zu den Landesmeisterschaften, auf denen es vielleicht ein Wiedersehen mit den Eisbären geben wird. Dort wird sich dann zeigen, inwieweit das Team wirklich gewachsen ist, in spielerischer, als auch in mentaler Hinsicht.

VfL-Spieler (Punkte): Bierschwall (2), Bosse (14), Flaim (10), Gullatz (2), Kroschewski (10), Moje (20), Pañares (16), Rackow (1), Vollmers (17)

13. Februar 2018 – rtm