Ersten Saisonsieg eingefahren

Die Basketballer des VfL Stade haben ihren ersten Saisonsieg in der Regionalliga Nord eingefahren. Vor mehr als 250 Zuschauern in der Sporthalle des Vincent-Lübeck-Gymnasiums siegten die Stade mit 83:72 gegen Rasta Vechta II.

Die Stader, hier Kapitän Tom Lipke (l.) im Duell mit Radii Caisin, waren nicht ganz zufrieden. (Foto: Borchers)
Die Stader, hier Kapitän Tom Lipke (l.) im Duell mit Radii Caisin, waren nicht ganz zufrieden. (Foto: Borchers)

Aber: War es auch das angekündigte Spektakel? Trainer Joan Rallo Fernández hat den Verantwortlichen des VfL Stade vor Amtsantritt ein 13 Seiten umfassendes Konzept vorgelegt, in dem er seine Philosophie unter dem Motto „make a fun game“ festgehalten hat. Die Zuschauer, so der Plan, sollen von der ersten Minute an mit spektakulärem Tempobasketball unterhalten werden. Und das soll sich in der Region herumsprechen.


Bei der Regionalliga-Heimpremiere brannte der VfL allerdings noch kein Basketball-Feuerwerk ab. Es wehte allenfalls vereinzelt ein Hauch von Spektakel durch die Sporthalle des Vincent-Lübeck-Gymnasiums. Etwa zum Ende des ersten Viertels, als Neuzugang Reco McCarter aus den USA das Publikum mit einem Dunking verzückte. Fünf Tage nach der Auftaktpleite gegen Stahnsdorf war es ein nüchterner Auftritt, den die Stader den 262 Zuschauern boten.


Fernández wirkte nach dem Spiel unzufrieden: „Die Stader Fans werden in Zukunft besseren Basketball zu sehen bekommen“, sagte der Spanier. „Wir haben gute Szenen gehabt und uns dann wieder Unkonzentriertheiten geleistet.“ Kapitän Tom Lipke sagte, dass die Mannschaft noch zusammenwachsen müsse. „Wir machen es uns teilweise selber schwer.“


Anfangs stampfte Fernández, der erste hauptamtliche Basketball-Trainer des VfL, bei Fehlern seiner Spieler noch wütend auf der Stelle. Schnell aber fand seine Mannschaft besser ins Spiel, traf sicher aus der Dreier-Zone und nutzte die Chancen, die sich unter dem Korb boten. Der VfL lag mit zehn Punkten vorne. Als sich im zweiten Viertel die Fehler häuften, lernten die Stader den Trainer besser kennen: ständig in Bewegung, mal lautstark, mal im Tête-à-Tête mit einzelnen Spielern – immer exzentrisch.


Der VfL übernahm wieder die Kontrolle und gewann entscheidende Zweikämpfe in der Defensive. Vor allem Topscorer Janis Stielow und Abwehr-Ass Oscar Andres erwiesen sich als die Schlüsselspieler. Im Vergleich zum Auftaktspiel agierten die Stader diesmal konzentrierter. Vor der Halbzeitpause versammelte Fernández noch einmal seine Spieler während einer Auszeit um sich herum: der Spanier sitzend auf einem grünen Plastikstuhl mit einer Taktiktafel auf dem Schoß, die anderen stehend drumherum.


Nach der Pause geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr. Angepeitscht von den „Defence“-Rufen der Zuschauer eroberte Stielow den Ball in der eigenen Hälfte und marschierte, 63:51. Der VfL war am Ende wacher, zeigte gute Ballpassagen, provozierte Fouls, nutzte die fälligen Freiwürfe.


Die Statistik


Spielverlauf: 1. Viertel 27:17, 2. Viertel 42:38, 3. Viertel 65:55, 4. Viertel 83:72


VfL Stade (Punkte/Dreier): Andres (8), Dübbelde (7/1), Fröhlich, Hübner (11), Iturria (12/2), Lipke, McCarter (3), Ruppert (11/2) Stielow (21), von der Ohe (10/2)

21. September 2018

Quelle: Stader Tageblatt

Autor: Tim Scholz