Das Phänomen des dritten Viertels

Nach zwei Siegen in Folge haben die Basketballer des VfL Stade in der 1. Regionalliga ihr Auswärtsspiel gegen die TSG Westerstede mit 91:97 verloren. Stades Janis Stielow brillierte einmal mehr mit 29 Punkten. Für den Sieg sollte es nicht reichen. Damit wurde auch der Einstieg von Rückkehrer Leon Rosenzweig ins Stader Team verpatzt. Für den ersten großen Knall in der Liga sorgten die Cuxhaven Baskets bereits am Freitag.

Joan Rallo Fernández war mit dem Auftritt im dritten Viertel nicht zufrieden. (Foto: Elsen)
Joan Rallo Fernández war mit dem Auftritt im dritten Viertel nicht zufrieden. (Foto: Elsen)

Das Phänomen drittes Viertel: Mit acht Punkten Vorsprung (50:42) war der VfL nach einem erfolgreichen zweiten Viertel in die Halbzeitpause gegangen. Stades Jamo Ruppert erhöhte gleich nach dem Wechsel den Vorsprung auf zehn Punkte. Doch dann zogen die Gastgeber trotz Stader Gegenwehr langsam aber sicher bis zum Start in den letzten Durchgang auf 72:61 davon. Stades Trainer Joan Rallo Fernández hatte vor der Heimstärke der TSG gewarnt. Vor der ProB-Klasse einiger Akteure und vor der soliden Spielweise, mit denen sie die Partien offen gestalten.


So setzte sich, trotz des starken Auftritts von Stielow und der deutlichen Überlegenheit der Stader bei den Rebounds, Westerstede in diesem Heimmatch durch. TSV-Werfer Marcello Schröder ragte dabei mit 32 Punkten heraus. Die Gastgeber zeigten sich bei den Dreipunktwürfen erfolgreicher, waren aber auch aus der Nahdistanz deutlich effektiver.


„Wir spielen nicht konstant. Wir sind zu wechselhaft“, sagte Trainer Fernández, „wir mischen hervorragende Momente mit schrecklichen. Es ist schwierig, damit konkurrenzfähig zu sein.“
Stades Neuzugang Leon Rosenstein musste sich in seinem ersten Spiel nach seiner Rückkehr zum VfL mit einer Niederlage abfinden. Rosenstein gab schon im vergangenen Jahr seine Visitenkarte in Stade ab, wechselte nach der Saison aber zum Bramfelder SV in die 2. Regionalliga. Der Shooting Guard ist 22 Jahre alt, wurde in Bonn geboren, wuchs aber in Sydney (Australien) auf. Nach einem Jahr Biologie-Studium und seinem spielerischen Einsatz in der Mannschaft der Concordia Universität in Portland zog es ihn wieder nach Deutschland. Er wohnt derzeit in Elstorf und möchte sein Studium in Hamburg fortsetzen.


Die Cuxhaven Baskets verkündeten am Freitag den Rückzug aus dem Spielbetrieb 2018/19. „Die finanzielle Situation der Cux-Basketball UG und die damit verbundenen Begleitumstände ließen Geschäftsführer Christoph Nicol keine andere Wahl, als diese Entscheidung zu treffen und einen Insolvenzantrag zu stellen, auch wenn dies natürlich sehr schmerzt“ schrieben die Baskets auf ihrer Homepage.


Die Statistik


Spielverlauf: 1. Viertel 28:21, 2. Viertel 42:50, 3. Viertel 72:61, 4. Viertel 97:91


VfL-Spieler (Punkte/Dreier): Iturria (16/3 Dreier), von der Ohe, Stielow (29/1), Panares, Hübner (16/2), Fröhlich (14), Rosenstein, Ruppert (9/1), McCarter (7/1)


Nächstes Spiel: VfL Stade – ASC 46 Göttingen (So., 15. November, 16.00 Uhr, VLG-Halle)

19. November 2018

Quelle: Stader Tageblatt

Autor: Manfred Borchers