Verabschiedet sich nach zwei intensiven und erfolgreichen Jahren an der Seitenlinie: Nemo Weber.
Verabschiedet sich nach zwei intensiven und erfolgreichen Jahren an der Seitenlinie: Nemo Weber.

Nemo Weber verlässt den VfL Stade

Nach dem verlorenen Meisterschaftsfinale hat Nemo Weber seine Entscheidung verkündet. Der Trainer verabschiedet sich vom Basketball-Regionalligisten VfL Stade – kein leichter Schritt.

 

Zuerst sollten seine Spieler die Niederlage um den Titel in der Basketball-Regionalliga am Freitagabend verarbeiten. Dann holte Nemo Weber seine Mannschaft auf dem Spielfeld in der Cuxhavener Rundturnhalle noch einmal zusammen und verkündete seinen Abschied als Trainer vom VfL Stade. „Der Akku ist leer“, erklärte er später die Entscheidung. „Beruf und der Trainerjob lassen sich nicht mehr miteinander vereinbaren.“

 

Leicht gefallen ist es Nemo Weber nicht. In seiner zweiten Saison als Trainer des Basketball-Regionalligisten führte er den VfL Stade zur Vizemeisterschaft. Dass der VfL im letzten Saisonspiel sogar noch Meister hätte werden können, übertraf alle Erwartungen. Weber setzte in dieser Saison vornehmlich auf die mannschaftliche Geschlossenheit. So konnten während der Saison immer wieder Ausfälle kompensiert werden. Weber hat lange über seine Entscheidung nachgedacht.

 

Keine halben Sachen

 

Einen hauptamtlichen Trainer kann der VfL Stade nicht einstellen. Nach zwei Jahren mit der Doppelbelastung zieht Weber die Reißleine. „Bis jetzt hielt der Akku noch, aber jetzt muss Schluss sein.“ Halbherzig möchte Weber nicht arbeiten. „Dafür hat es zu viel Spaß gemacht und ich hänge zu sehr an der Mannschaft und am Verein.“

 

Weber will sich aber als Trainer weiterbilden. „Es gibt einige Vereine, bei denen ich schauen und lernen kann.“ Teammanager Rudi Steinkamp war einer der wenigen, die vom Abschied des Trainers wussten. So traf ihn die spätabendliche Nachricht nicht so heftig wie den ein oder anderen aus dem direkten Umfeld. „Wir können keinen hauptamtlichen Trainer finanzieren“, so der Teammanager. „Wir sind Amateure – Schule, Beruf und Basketball laufen parallel.“

 

Jetzt ist erst einmal Urlaub und Regeneration angesagt. Nach einer aus Stader Sicht erfolgreichen Saison beginnt nun die Vorbereitung für die kommende Saison. „Wir müssen unser Konzept aufstellen und entscheiden, was wir wollen. Und dann mit dem neuen Trainer eine Mannschaft aufbauen“, so Steinkamp. Die Verträge müssen neu verhandelt, Ergänzungen gesucht werden. Da ist der Teammanager zuversichtlich. Auch eine Erweiterung der Kooperation mit dem SC Rist Wedel steht zur Diskussion. „Dort sitzen einige talentierte, junge Spieler auf der Bank, die nur sehr wenig Spielzeit bekommen“, weiß Steinkamp.

9. April 2017

Quelle: Stader Tageblatt

Autor: Daniel Berlin