Mubarak Salami zog sich wenige Minuten vor Spielende in einem Schnellangriff eine Bänderverletzung zu. (Foto: Elsen)
Mubarak Salami zog sich wenige Minuten vor Spielende in einem Schnellangriff eine Bänderverletzung zu. (Foto: Elsen)

Verletzung trübt Sieg der 1. Herren

Kristoffer von der Ohe machte sein bisher bestes Spiel im VfL-Trikot. (Foto: Fromme)
Kristoffer von der Ohe machte sein bisher bestes Spiel im VfL-Trikot. (Foto: Fromme)

Die Basketballer des VfL Stade haben das vorletzte Heimspiel der 1. Regionalliga Nord mit 89:74 gegen die Hannover Korbjäger gewonnen. Nach der jüngsten Negativserie präsentierten sich der VfL in bestechender Form. Doch es gab einen Wermutstropfen.

 

Stades Trainer Nemo Weber, der am Spielfeldrand alles gab, lobte die super Teamleistung seiner Jungs. Dennoch zollte er Kristoffer von der Ohe einen Sonderrespekt. Der zeigte sich in der Offensive in bester Wurflaune, markierte bei insgesamt zehn Punkten zwei Dreier – nicht unbedingt sein Markenzeichen. Nemo Weber attestierte Kristoffer von der Ohe das beste Spiel der laufenden Saison, insbesondere aufgrund seiner überragenden Leistung in der Abwehr. Er nahm den Topscorer der Hannover Korbjäger, Vincent Jamal, der die Stader mit seinen Treffern mächtig ärgert (25 im Hinspiel), fast im Alleingang aus dem Spiel. Lediglich zwölf Punkte blieben dem Amerikaner an diesem Tag. „Kristoffer hat heute eindrucksvoll sein ganzes Potenzial gezeigt“, schwärmte VfL-Trainer Weber über den 19-Jährigen, „das ist ein Typ für die Zukunft.“

 

Christian Möller, der zwar regelmäßig mit der Mannschaft trainiert, berufsbedingt aber in der zweiten Mannschaft des VfL antritt, fügte sich in seinem ersten Spiel in der 1. Regionalliga in dieser Saison nahtlos ins Team ein. Durch seinen Dreier zum 74:63 in der 37. Minute beendete er die Aufholjagd der Gäste und leitete den Stader Schlussspurt ein.

 

Nach gutem Start des VfL und der 7:2-Führung hatten zunächst die Hannover Korbjäger die Initiative übernommen und lagen nach dem ersten Viertel mit 19:16 in Führung. Furios gestalteten die Stader dann jedoch das zweite Viertel, in dem sie die Gäste nach allen Regeln der Basketballkunst dominierten. „Ihr müsst mit Energie und Herz spielen, dann gewinnen wir das Spiel und ihr braucht gar nicht auf die Anzeigetafel zu schauen“, hatte Nemo Weber seinen Jungs vor dem Spiel eingetrichtert. Die setzten die Vorgaben um, gewannen das zweite Drittel 30:10 und ließen, abgesehen von kleinen Nachlässigkeiten, die die Gäste rigoros nutzten, die Korbjäger nicht mehr dauerhaft ins Spiel kommen.

 

Der Wermutstropfen: Mubarak Salami, der die Gäste ein ums andere Mal ausspielte und frech durch die engen Maschen tänzelte, verletzte sich drei Minuten vor dem Spielende nach einem Fehltritt bei einem Angriff. Die Stader hoffen, dass der Leistungsträger nicht allzu lange ausfällt.

Nach langer Verletzungspause wieder dabei gewesen: Martin Kemp. (Foto: Elsen)
Nach langer Verletzungspause wieder dabei gewesen: Martin Kemp. (Foto: Elsen)

Fast ebenso frech wie Mubarak Salami agierte Spielmacher und Kapitän Martin Kemp bei seinem ersten Auftritt nach seiner Verletzung. Er selber war mit sich selbst noch nicht zufrieden, gab der Mannschaft aber mehr Selbstvertrauen. Oscar Andres schien die Bänderdehnung im Finger aus dem Spiel vor zwei Wochen auch nicht mehr zu stören. Er warf 20 Punkte. Kämpfer Tom Lipke biss sich mit 14 Punkten durch.

 

„Das Spiel hatte alles“, freute sich Stades Trainer Nemo Weber, „trotz der nervenaufreibenden Situation haben wir den Knoten platzen lassen und 35 Minuten lang konstant guten Basketball geboten. Ich bin superstolz auf meine Mannschaft.“ Nebenbei hatte er damit das Versprechen, den knapp 200 Fans in der Sporthalle des Vincent-Lübeck-Gynasiums etwas zu bieten, eingelöst.

 

„Wir haben uns von der harten Spielweise der Hannoveraner nicht anstecken lassen und aggressiv verteidigt“, meinte Teammanager Rudi Steinkamp.

 

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3. April 2016

Quelle: Stader Tageblatt

Autor: Manfred Borchers