Mason Biddle verzaubert die Fans

Sieg im letzten Heimspiel des Jahres. Gut gelaunte Fans. Ein Amerikaner, der als Spielmacher über sich hinauswuchs. Das sind die Zutaten des 72:54-Sieges des VfL Stade in der 1. Basketball-Regionalliga gegen Königs Wusterhausen.

Zog artistisch zum Korb, griff sich Rebounds und setzte seine Mitspieler in Szene: US-Amerikaner Mason Biddle. (Foto: Elsen)
Zog artistisch zum Korb, griff sich Rebounds und setzte seine Mitspieler in Szene: US-Amerikaner Mason Biddle. (Foto: Elsen)

Der Leitwolf zog alle Register. Mason Biddle präsentierte sich am Sonntag im Basketball-Erstregionalligamatch des VfL Stade in der Sporthalle des Vincent-Lübeck-Gymnasiums gegen Königs Wusterhausen als der Allrounder schlechthin. „Das war unglaublich, wie er die Mannschaft angeführt hat“, staunte Trainer Nemo Weber. Mit 72:54 gab es für die Fans einen weiteren Sieg im letzten Heimspiel des Jahres und die Tabellenführung obendrauf, weil Konkurrent Cuxhaven ein Spiel weniger ausgetragen hat.

Die Führung gab der VfL Stade bis auf zwei Unentschieden während des ganzen Spiels nicht ab. Dennoch blieben die Gegner aus Brandenburg den Hausherren ständig im Nacken. Die Wurfquote der Gastgeber ließ zu wünschen übrig, Königs Wusterhausen zeigte sich engagiert in der Abwehr. Erst nach der Halbzeit drehte die Mannschaft von Trainer Nemo Weber mehr auf und Mason Biddle zeigte als Spielmacher seine ganze spielerische Palette.

Selbstdarstellung gehört nicht zu seinen herausragenden Eigenschaften. Der Dienst für die Mannschaft liegt dem Amerikaner im Blut. Dafür sprechen allein 13 Vorlagen, mit denen er die Spitze versorgte, acht Rebounds für die Absicherung in der Deckung und dazu noch vier Steals und 17 selbsterzielte Punkte, drei Dreier bei drei Versuchen. Nicht nur Trainer Weber staunte. Spielmacher und Kapitän Martin Kemp musste aufgrund seiner Rückenprobleme passen.

Einer, der viele der Anspiele optimal nutzte, war Damian Cortes Rey. Er setzte als bester Scorer der Begegnung 23 Punkte in den Korb der Gäste. Oscar Andres warf 16 Punkte und holte nach verkorksten Würfen elf Mal den Ball zurück. Richard Fröhlich gelangen zehn Rebounds.

Nemo Weber gab allen seinen Akteuren viel Spielzeit und alle holten ihre Punkte. Bis auf eine Ausnahme, Malte Domes. Der eine von zwei Nachrückern aus dem VfL-Nachwuchs bekam in den letzten eineinhalb Minuten seine Spielzeit. Zählbares gelang nicht, obwohl Mason Biddle und die Kollegen alles daran setzten, auch ihm Vorlagen herauszuspielen. Die Fans feierten Domes beherzten Einsatz. In einem Angriff wurde er heftig in die Zange genommen. Die folgenden zwei Freiwürfe gingen daneben, wohl auch als Folge der Abwehraktion.

„Sieg ist Sieg resümierte Trainer Weber kurz“, ich hätte den Fans und der Mannschaft ein attraktiveres Spiel gewünscht. Doch wir haben auch diese Begegnung nicht abgeschenkt und den siebten Sieg eingefahren“. Die Stader Defensive hat sich wieder einmal als eine Bank präsentiert. Den Ausfall von Kemp steckt das Team gut weg. So agierte Wojciech Rogacewicz geschickt als Bollwerk und Verteiler im Spielaufbau, Philip Sausmikat als Spielmacher für den pausierenden Mason Biddle, Florian Bunde als ständige Geheimwaffe im Angriff, Jan Christian Both als Fels unter den Körben und Kristoffer von der Ohe als ständiger Unruhestifter auf den Außenpositionen.
Die Statistik

Spieler (Punkte): Andres (16), von der Ohe (1), Cortes Rey (23/3 Dreier), Biddle (17/3), Sausmikat (2), Fröhlich (2), Rogacewicz (3), Both (5), Bunde (3), Domes.

 

Weitere Fotos von Martin Elsen

13. Dezember 2016

Quelle: Stader Tageblatt

Autor: Manfred Borchers