Die Sieger baden in der Menge der Fans

Die Zuschauer in der Stader Sporthalle des Vincent-Lübeck-Gymnasiums bekamen ihre Hände beim Basketball-Krimi der 1. Regionalliga zwischen dem VfL Stade und den BSW Sixers in der Schlussphase gar nicht wieder runter. Im spannungsgeladenen „Finale“ drehte die Mannschaft von Stades Coach Nemo Weber die Partie.

Matchwinner Jan-Christian Both erzielte 23 Punkte und griff sich 14 Rebounds. (Foto: Elsen)
Matchwinner Jan-Christian Both erzielte 23 Punkte und griff sich 14 Rebounds. (Foto: Elsen)

Lange haben die Gäste BSW Sixers die Partie dominiert. Doch das Spitzenspiel der 1. Regionalliga endete vor 250 Zuschauern mit einem 73:70-Sieg für den VfL Stade. „Ich bin glücklich und stolz auf meine Mannschaft“, erklärte der Stader Trainer ausgelassen nach dem dramatischen Ende. Gerade einmal fünf Minuten hatte der Gastgeber in der Partie geführt. Ansonsten gehörte das Spielfeld den favorisierten Gästen der Basketball-Gemeinschaft Bitterfeld-Sandersdorf-Wolfen, die fast durchgängig in drei der vier Viertel in Führung lagen und sich, wie die VfLer in der Vorwoche gegen Aschersleben, schon eine ansehnliche Führung herausgearbeitet hatten. 12:22 stand es nach den ersten zehn Minuten.

Die Trefferquote der Hausherren ließ an diesem Tag stark zu wünschen übrig. Das zerrte an den Nerven, die allerdings bei den Stadern recht stabil sind. „Wir wollten mit der Zonenverteidigung Mann gegen Mann die Offensive der Sixers stören und haben dabei selbst zeitweise unseren Spielrhythmus verloren“, erklärte Nemo Weber. Sein Team ließ die Gäste zwar nie endgültig davonziehen, schaffte es aber über weite Strecken nicht, sich selbst die spielerische Ruhe zu verschaffen. Erst nach dem dritten Viertel – die Stader hatten die Spielabschnitte zwei und drei für sich entschieden – ging es mit 51:51 in die Schlussrunde.

Zuvor schon sorgte ein Stader für Begeisterung in den Reihen der Fans, Jan-Christian Both. Er zauberte an diesem Tag in der Abwehr und im Angriff, holte sich mit 23 Punkten und 14 Rebounds ein Double-Double und die deutliche Wertung als effizientester Akteur des Spiels. „Ich kann nicht behaupten, dass es sein bestes Spiel war“, stellte Coach Nemo Weber fest, „aber es war einer der besten Auftritte, die ich je von Jan-Christian gesehen habe.“

Der angesprochene selbst hielt sich eher bedeckt: „Es lief in der Abwehr sicherer, als ich ins Spiel kam. Ich konnte einige Würfe rausfischen, und es war natürlich gut, dass meine Würfe trafen“, sagte er. Wenn es so gut laufe, müsse man sich die Würfe auch nehmen. Er vergaß allerdings nicht, zu erwähnen, dass im nächsten Spiel dann wieder ein anderer dran sei. So spricht der Teamplayer.

Die gefeierte Schlussphase eröffnete Mason Biddle in der letzten Minute mit einem Dreier zum 68:65. Zwei Punkte legte Jan-Christian Both zum 70:65 drauf und Mason Biddle zwei weitere durch Freiwürfe. Kapitän Martin Kemp verwandelte knapp fünf Sekunden vor dem Ende einen Freiwurf. Nach dem Schlussdreier der Gäste zum 73:70-Endstand war die Zeit abgelaufen und überglücklich feierten Mannschaft und Fans. Weber: „So hat sich die unglückliche knappe Niederlage der Vorwoche wieder ausgeglichen“.

Spieler (Punkte): Kemp (5), Andres (7/1 Dreier), von der Ohe, Cortes Rey (12), Biddle (13/1), Sausmikat, Fröhlich, Rogacewicz (4), Both (23/3), Bunde (3/1), Wagner, Lipke (6)

 

Fotogalerie zum Spiel: www.luftbild.fotograf.de/album/basketball-vfl-stade-gegen-bsw-sixers

28. November 2016

Quelle: Stader Tageblatt

Autor: Manfred Borchers