Der Energizer aus Strzelce Krajenskie

So schnell steht ein polnischer Freizeitbasketballer plötzlich im Kader eines deutschen Regionalligisten. So kämpfte sich Wojciech Rogacewicz in das Team des VfL Stade. Eigentlich führte ihn die Wohnungssuche nach Stade. Das mit der Wohnung hat geklappt, doch jetzt gehört der Pole Wojciech Rogacewicz auch zum Stamm der Basketballherren des VfL Stade in der 1. Regionalliga.

Sorgen für gute Stimmung im Team: Die Neuzugänge Wojciech Rogacewicz und Damian Cortes Rey. (Foto: Fromme)
Sorgen für gute Stimmung im Team: Die Neuzugänge Wojciech Rogacewicz und Damian Cortes Rey. (Foto: Fromme)

Seit zweieinhalb Jahren lebt Rogacewicz in Deutschland. Zunächst in Bremen, dann in Hamburg und jetzt in Stade. Bei der Wohnungssuche im Mai fiel ihm ein Flyer der Basketball-Abteilung des VfL Stade in die Hand. Er meldete sich bei Teammanager Rudi Steinkamp. Sie wurden sich schnell einig.

Da Wojciech Rogacewicz bis dahin kein Basketball in Deutschland gespielt hatte und in Polen zuletzt nur in einer Freizeitmannschaft aktiv war, fehlten Trainings- und Spielpraxis.

Wojciech Rogacewicz hebt häufig spektakulär ab. (Foto: Elsen)
Wojciech Rogacewicz hebt häufig spektakulär ab. (Foto: Elsen)

So wollte der 30-jährige aus Strzelce Krajenskie schleunigst fehlende Fitness aufholen, begann das Lauftraining mit Bleiweste und legte zusätzliche Laufeinheiten ein. Auch im Fitnessraum des VfL ist er regelmäßig zu finden und hat sich sogar in der Boxabteilung angemeldet.

 

Trainer Nemo Weber hat dem 2,03 Meter großen Neuzugang die Defensiv-Rolle zugedacht. „Die Offense ist schon gut versorgt“, sagt Rogacewicz. Dennoch: Auch im Angriff mischt er erfolgreich mit, er, der den Korbleger liebt, wie er in den Vorbereitungsspielen gezeigt hat. Und: Spektakuläres bekommen die Zuschauer hin und wieder von ihm zu sehen.

 

Dass es der Lange liebt, seine Mitspieler mit guten Pässen in Szene zu setzen, erklärt er plausibel: „Egoismus ist nicht mein Ding, Erfolg gibt es nur im Team.“ Wojciech Rogacewicz genießt die Erfolge auch als Vorlagengeber. Wenn er ins Spiel kommt, kann es auch mal lauter werden. „Ich versuche, immer 100 Prozent zu geben und treibe meine Mitspieler an.“

 

In seiner aktiven Zeit war Wojciech Rogacewicz in Polen klassenmäßig in einer Liga aktiv, die mit der zweiten Liga ProB gleichzusetzen ist. Er bringt dadurch Erfahrung mit. Doch die Pause war lang, und jetzt will Wojciech Rogacewicz möglichst schnell den Anschluss ans Team und die Liga finden. In der Vorbereitung und im ersten Punktspiel hat es gut geklappt. Jetzt will er sich auch im ersten Heimspiel am Freitag gegen den SC Rasta Vechta vor den Stader Fans von seiner besten Seite präsentieren.

 

Heimspiel gegen SC Rasta Vechta

 

Der VfL Stade lädt zum ersten Heimspiel der 1. Regionalliga Nord. Gegner am Freitag (14. Oktober) ist der SC Rasta Vechta. Beginn in der Sporthalle des Vincent-Lübeck-Gymnasiums ist 20.15 Uhr. Den Auftakt gegen die zweite Mannschaft von Alba Berlin bestritt die Mannschaft um Trainer Nemo Weber erfolgreich. Der Gegner im Heimspiel am Freitag musste im ersten Spiel eine Niederlage gegen Westerstede wegstecken und reist als Außenseiter nach Stade. Dem VfL fehlt Richard Fröhlich wegen eines Virusinfekts und hinter dem Einsatz von Tom Lipke steht ein Fragezeichen.

14. Oktober 2016

Quelle: Stader Tageblatt

Autor: Manfred Borchers