Den Spitzenreiter ärgern

Trainer Nemo Weber ist sicher: „Mehr Außenseiter geht nicht.“ Am kommenden Sonnabend um 19 Uhr muss Weber mit dem VfL Stade zum Spitzenreiter der 1. Basketball-Regionalliga Nord, den SSV Lok Bernau. Der Stader Coach hat einen Plan.

Der VfL verlangte dem ungeschlagenen Tabellenführer im Spitzenspiel alles ab und verlor nur knapp mit 67:70. (Foto: Elsen)
Der VfL verlangte dem ungeschlagenen Tabellenführer im Spitzenspiel alles ab und verlor nur knapp mit 67:70. (Foto: Elsen)

Während der ärgste Verfolger RW Cuxhaven am vergangenen Wochenende eine nicht eingeplante Schlappe gegen die BSV Sixers einstecken musste, geht der seit fast anderthalb Jahren ungeschlagene Gastgeber mit Riesenschritten der Meisterschaft entgegen.

 

Erinnerungen an das Hinspiel in Stade werden wach: Damals hatte der VfL den angehenden Meister am Rande der Niederlage und gab die Punkte erst mit dem Schlusspfiff noch ab. Pierre Bland traf mit einem Dreier zum 70:67-Auswärtssieg für Bernau. Und so ganz haben sie die ärgerliche Niederlage beim VfL Stade noch nicht vergessen. „Bei einem Sieg wären wir Spitzenreiter gewesen“, erinnert sich Stades Trainer Nemo Weber, „die Niederlage hat für viel Frust bei der Mannschaft und den Fans gesorgt.“

 

Lok-Trainer René Schilling war nach der Begegnung mehr als erleichtert, wie er dem TAGEBLATT nach dem Spiel verriet, zumal er noch im Jahr zuvor mit seinem SSV denkbar knapp den Aufstieg verpasst hatte. „Die Stader boten den Bernauern in der laufenden Saison die bisher größte Gegenwehr“, ist in dem Vorbericht auf der Internetseite des SSV Lok Bernau zu lesen. Und während es für den Gastgeber in Bernau weiterhin nur Endspiele gibt, können die Stader ohne Druck agieren – mit der Fast-Sensation aus dem Hinspiel im Hinterkopf.

 

„Auch wenn wir recht entspannt in die Partie gehen werden, sollen die Punkte keinesfalls einfach nur rübergereicht werden“, erklärt Stades Coach Nemo Weber. Er hat sich einige Finessen für das Spiel in seinen Taktik-Koffer gepackt und will den Favoriten zumindest mächtig ärgern.

 

In der Vorwoche hatten die Stader Basketballer spielfrei und konnten einige Blessuren und Wehwehchen auskurieren und sich auf das Spiel vorbereiten. Während der Großteil der Mannschaft weitestgehend fit auf die Reise gehen kann, fällt Kapitän Martin Kemp weiterhin aus. Torben Wendt hat sich eine dicke Erkältung eingefangen. Dafür ist Richard Fröhlich nach seinen Hüftproblemen nahezu vollständig erholt und hat im Training starke Auftritte gezeigt. So stehen alle Spieler im Kader und auch der Rest der Mannschaft brennt auf das Spiel in Bernau. Vielleicht gelingt den Stadern die Sensation diesmal.

11. März 2016

Quelle: Stader Tageblatt

Autor: Manfred Borchers