1. Herren verlieren Nervenkrieg

Nach einem spannenden und hochklassigen Spiel in der 1. Regionalliga mussten die Basketballherren des VfL Stade am Sonntag gegen die BG Aschersleben Tigers mit 81:82 eine bittere Kröte schlucken. 

Mit zwei Freiwürfen hatte Tom Lipke den Sieg praktisch in der Hand, doch die Nerven spielten nach dem hohen Einsatz zuvor nicht mehr mit. Rund 300 Fans verfolgten das Match in der Sporthalle des Vincent-Lübeck-Gymnasiums.

Foto: Fromme
Foto: Fromme

5,2 Sekunden standen noch auf der Uhr, Stade führte 81:79, als Aschersleben mit einem Dreipunkterfolg auf 82:81 in Führung ging. „Das hätte nicht passieren dürfen“, sagte Trainer Nemo Weber kurz nach dem Match, „wir hätten foulen müssen“. Bestenfalls Gleichstand wäre nach zwei Treffern möglich gewesen und zumindest die Verlängerung gesichert, da es im Basketball kein Unentschiedenen nach regulärer Spielzeit gibt. So aber musste der VfL in der kurzen, verbleibenden Zeit unbedingt punkten. Der Angriff blieb aber nach Foul an Tom Lipke unter dem Gästekorb stecken und die Unparteiischen entschieden auf zwei Freiwürfe für den VfL.

 

Tom Lipke blieb die undankbare Aufgabe, zum großen oder tragischen Helden zu werden. Zwei Treffer und Stade hätte den Sieg feiern können, ein Treffer und der Gleichstand hätte zur Verlängerung geführt. Doch die Konzentration reichte nicht mehr aus: zwei Fehlwürfe und der VfL musste Aschersleben den Sieg überlassen.

 

„Ein tolles Spiel“, sagte Teammanager Rudi Steinkamp, „doch wir haben heute zu viele Fehler gemacht“. Da halfen auch die 21 Punkte von Karl Finley, der einige spektakuläre Aktionen zeigte, am Ende wenig. Mubarak Salami, ebenfalls mit 21 Punkten, konnte die endgültige Wende auch nicht einleiten. Oscar Andres (14) und Tom Lipke (10) punkteten, ebenfalls zweistellig. Richard Fröhlich griff nach langer Verletzungszeit wieder kurz ins Spielgeschehen ein.

 

Lediglich im zweiten Viertel schaffte der VfL eine kurzzeitige Sechs-Punkte-Führung (41:35), dennoch lagen die Gäste nach den ersten beiden Vierteln jeweils knapp in Führung.

Im dritten Viertel zog dann Aschersleben gar bis auf neun Punkte davon (55:62). Der VfL kämpfte sich wieder heran, zog im letzten Viertel sogar kurzzeitig noch an den Gästen vorbei, machte sich aber durch unnötige Fehler das Leben selbst schwer. Zwei Viertel gingen an die Tigers, eins endete Unentschieden und lediglich das Schlussviertel entschieden die Stader für sich.

 

„Die Niederlage ist ärgerlich und unnötig“, urteilte Trainer Nemo Weber kritisch, „Aschersleben hat gut gespielt, doch wir hätten gewinnen können. 81 Punkte sprechen für unseren Angriff, doch wir haben nachlässig verteidigt (30:47 Rebounds), einfache Körbe abgegeben und sind nie in den eigenen Spielrhythmus gekommen“.

 

VfL-Spieler: Finley (21 Punkte/2 Dreier), Salami (21), Andres (14), Lipke (10), Bunde (7), Wendt (4), Kemp (2), Sausmikat (2), Both, Fröhlich, Riesner

10. Januar 2016

Quelle: Stader Tageblatt

Autor: Manfred Borchers