U20-Basketballer mit Licht und Schatten

Obwohl sich Stades U20-Basketballer bei der Norddeutschen Meisterschaft am Samstag in Cuxhaven streckenweise teuer verkauften, blieb die große Überraschung aus. Die frisch gebackenen Landesvizemeister gingen bis an ihren Grenzen, mussten sich im Duell mit den  Spitzenteams des Nordens aber zwei Mal geschlagen geben. Die Vormittagspartie gegen TuRa Harksheide ging mit 42:81 verloren, am Abend unterlag man ALBA Berlin 56:96.

Die Niederlagen taten dem mannschaftlichen Zusammenhalt in der U20 keinen Abbruch. (Foto: Moradi)
Die Niederlagen taten dem mannschaftlichen Zusammenhalt in der U20 keinen Abbruch. (Foto: Moradi)

Harksheide nutzte seine Größenvorteile von der ersten Minute an aus und startete furios mit einem 9:0-Lauf. Sichtlich konsternierte Stader brauchten drei Minuten bis zum ersten Korberfolg. Das erste Viertel endete mit einem deutlichen 9:21-Rückstand und Verletzung von Dario Wagner, der später aber wieder ins Spielgeschehen eingreifen konnte.

 

Im zweiten Viertel waren die VfL-Jungs im Spiel angekommen und machten vor allem defensiv auf sich aufmerksam. „Leider haben wir uns für die zahlreichen Ballgewinne zu selten selber belohnt“, fasst Trainer Florian Günther die zweiten zehn Minuten zusammen. Nach der Pause zeigte sich ein ähnliches Bild. Stade kämpfte in der Verteidigung unnachgiebig, hatte gegen die groß gewachsenen Harksheider im Angriff aber immer wieder einen schweren Stand. So reichte es trotz einer aufopferungsvollen Leistung nicht für die Sensation.

 

Spieler (Punkte/Dreier): Seidel (10), Urbach (9/1), Domes (6), Kortzack (5), Wagner (5/1), Wiebcke (4), Lachmann (3), Allers, von Ass, Beckmann, Läsche, Mathes

Auf dem Spielfeld wurde um jeden Meter gekämpft. (Foto: Moradi)
Auf dem Spielfeld wurde um jeden Meter gekämpft. (Foto: Moradi)

Nach einer langen sechsstündigen Stunden Pause stand dann die zweite Partie gegen ALBA Berlin auf dem Programm. Mit großem Willen, aber müden Knochen verschlief der VfL das Auftaktviertel und geriet mit 13:32 in Rückstand. Ein Ergebnis, das gegen den Nachwuchs eines Bundesligaclubs so etwas wie eine Vorentscheidung ist.

 

Doch Stades Trainer gelang es seine Jungs noch einmal wachzurütteln. Im zweiten Viertel erkämpfte sein Team ein respektables 12:16-Viertelergebnis und nach dem Seitenwechsel gelang sogar fast ein Etappensieg. Das dritte Viertel war hart umkämpft und ging nur hauchdünn mit 21:20 an die Berliner. Zum Schluss stellte ALBA dann aber noch einmal seine Klasse unter Beweis und gewann schließlich verdient mit 96:56.

 

Spieler (Punkte/Dreier): Kortzack (13/1), Domes (11/1), Seidel (9), Lachmann (6), Läsche (6), Wagner (6), Mathes (4), Beckmann (1), Allers, von Ass, Urbach, Wiebcke

Seit zehn Jahren Trainer beim VfL Stade Basketball: Florian Günther. (Foto: Moradi)
Seit zehn Jahren Trainer beim VfL Stade Basketball: Florian Günther. (Foto: Moradi)

„Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen“, gab ein trotz der Niederlagen zufriedener Florian Günther zu Protokoll. „Wir haben unser Bestes gegeben und wertvolle Erfahrung gegen hochklassige Gegner gesammelt.“ Kapitän Tim Seidel stieß nach dem langen Turniertag ins gleiche Horn: „Wir können zufrieden sein. Verglichen mit unseren Möglichkeiten haben wir gut mitgehalten. Vor allem aber freut es mich für unseren Coach, dem wir mit der Turnierteilnahme einen tollen Abschluss bereiten konnten.“

 

Florian Günther nimmt nach zehn Jahren Trainertätigkeit bei den VfL-Basketballern erstmals eine Auszeit. Der 24-Jährige befindet sich im Endspurt seines Studiums und wird für mindestens ein Jahr beruflich im Ausland tätig sein. Sein erstes Traineramt übte Florian mit 14 Jahren als Co-Trainer und, wie er selber scherzhaft sagt, „Übersetzer“ für den damaligen US-Amerikaner Mark Vincent Alexander in Stades U12 aus. In den folgenden Jahren übernahm das VfL-Eigengewächs die Basketball-Minis in Eigenverantwortung und führte diese nun bis zur Norddeutschen Meisterschaft.

 

Vereinspräsident Carsten Brokelmann würdigt Florians Arbeit: „Florian war in den letzten Jahren nicht aus unserer Jugendarbeit wegzudenken. Ich hoffe, dass sich seine beruflichen Wünsche und Träume erfüllen. Gleichzeitig würde ich mich natürlich sehr freuen, wenn ihn sein Weg wieder nach Stade und zum Basketball im VfL führt.“

29. Mai 2016 – jfm